von Gisèle Vienne
REGIE: Gisèle Vienne
Uraufführung 16.08.2023 an der Ruhrtriennale
SCHIFFBAU HALLE
GASTSPIEL-PREMIERE: 03.10.2025
Am Ende einer durchfeierten Nacht erleben zwei Geschwister, deren enges Verhältnis in der Kindheit durch ein Drama jäh zerstört worden war, einen besonderen Moment der Nähe. Nach zwanzig Jahren sind sie fähig, den Zusammenbruch des Systems zu verstehen, das dieses traumatische Ereignis ermöglicht hat. Jetzt entwerfen die beiden Erwachsenen mit neuer Empfindungs- und Analysefähigkeit einen möglichen Handlungsspielraum und damit eine Zukunft.
Die Regisseurin und Choreografin Gisèle Vienne setzt mit ihrer neuesten Arbeit ihre ebenso bewegende wie rigorose Dekonstruktion des Wahrnehmungssystems in seinen gesellschaftlich geprägten narrativen und psychischen Strukturen fort. Hierfür erforscht sie gemeinsamen mit den Spieler*innen und Tänzer*innen Katia Petrowick, Adèle Haenel und Theo Livesey die Archäologie eines Moments der ganz besonderen Empfindung. Sie erfindet eine künstlerische Sprache, die es ermöglicht, perzeptive Schichten der Erfahrung der Gegenwart auseinanderzufalten: Vergangenheit, Gegenwart, antizipierte Zukunft, Erinnerung und Wunschvorstellung.
Das extrem dichte choreografische Stück folgt einer fein verästelten Partitur, bestehend aus dem Spiel der Darsteller*innen, der Musik Caterina Barbieris, dem Sounddesign von Adrien Michel und dem Licht von Yves Godin.
Entstanden ist eine einzigartige Bühnensprache, in der sinnliche Erfahrungen Möglichkeitsräume für Gedanken und Worte schaffen.
Theo Livesey
Katia Petrowick
Theo Livesey
Katia Petrowick
Camille Queval